Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Projektpartner im Konsortium MIRACUM


Computerbasierte Genanalysen sollen den Ärzten helfen, Krebserkrankungen wirkungsvoller zu bekämpfen. Das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) und die Medical Informatics Group (MIG) des Universitätsklinikums Frankfurt verfügen über wertvolle medizininformatische Erfahrungen bei der Sammlung und Vorbereitung der dafür erforderlichen Daten. Mit der Expertise des UCT will das MIRACUM-Konsortium Tumoren künftig präziser charakterisieren. Die Frankfurter Medizininformatiker der MIG widmen sich auch den Seltenen Erkrankungen. Nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen leiden an einer solchen. Je seltener eine Krankheit ist, desto schwieriger ist es für die Ärzte, die Symptome zu deuten. Betroffene warten deshalb oft viele Jahre auf eine korrekte Diagnose und Therapie. Das soll sich nun ändern. Damit Mediziner diese Krankheiten künftig besser erkennen und gezielter behandeln können, sollen innovative IT-Lösungen die Krankengeschichten möglichst vieler Menschen mit Seltenen Erkrankungen auswerten.
Das Frankfurter Datenintegrationszentrum unterstützt zudem die weiteren Anwendungsbeispiele, mit denen MIRACUM den Nutzen der Medizininformatik für die Menschen zeigen will:
- Ärzte sollen Menschen mit den häufigsten entzündlichen Atemwegserkrankungen zielgenauer behandeln. Datenanalyen sollen ihnen helfen, die unterschiedlichen Varianten von Erkrankungen wie Asthma besser zu erkennen.
- Damit der medizinische Fortschritt schneller bei den Patienten ankommt, sollen klinische Studien effizienter werden. Sie müssen wissenschaftlich belegen, dass neue Wirkstoffe oder Verfahren verträglich und wirksam sind, bevor sie Teil des medizinischen Alltags werden. Doch oft fehlen Studienteilnehmer. Computeranalysen von Patientendaten sollen helfen, geeignete Teilnehmer schneller zu finden und zur Studienteilnahme einzuladen.
Seit 2020 beteiligt sich die Universität Frankfurt auch an dem konsortienübergreifenden Anwendungsfall zu den Seltenen Erkrankungen: Vereinheitlichte Fall-Dokumentationen und maßgeschneiderte IT-Lösungen sollen Ärzten und Forschern helfen, diese Krankheiten genauer zu verstehen und die medizinische Versorgung der Menschen zu verbessern.
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Medizin
Universitätsklinikums Frankfurt am Main
UCT – Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen Frankfurt
Klinische Studien
Klinische Studien sollen effizienter werden, damit der neueste Stand der Forschung schneller bei den Patienten ankommt. Das Universitätsklinikum Frankfurt entwickelt IT-Lösungen, welche die Durchführung klinischer Studien erleichtern. Solche Studien sind z.B. erforderlich, um neue Medikamente zu testen. Oft ist es aber schwierig, genug geeignete freiwillige Probanden – z.B. mit einer bestimmten Krankheit – zu finden und zur Studienteilnahme einzuladen. Datenanalysen sollen die Suche nach möglichen Studienteilnehmern erleichtern – unter strenger Beachtung des Datenschutzes.
Lungenkrankheiten
Frankfurt unterstützt das MIRACUM-Konsortium dabei, die Behandlung chronischer Atemwegserkrankungen wie Asthma zu verbessern. Die biologischen Mechanismen dieser Krankheiten unterscheiden sich von Patient zu Patient im Detail. Moderne Informationstechnologie soll die verschiedenen Varianten einer Krankheit einem Patienten künftig besser zuordnen. Je genauer das gelingt, desto gezielter und wirkungsvoller können Ärzte ihre Patienten behandeln.
Onkologie
Zusammen mit MIRACUM will das Universitätsklinikum Frankfurt die Therapie von Tumoren verbessern. Damit die Ärzte für jeden Krebskranken schnell die bestmögliche Therapie finden, sollen Computerprogramme alle wichtigen Daten – von genetischen und radiologischen Befunden bis hin zu Blutwerten – zusammenfassen und anschaulich aufbereiten.