Medizininformatik in Deutschland

Peter L. Reichertz Institut (PLRI) für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover

Projektpartner im Konsortium HiGHmed

Assistierende Gesundheitstechnologien, z.B. Sensoren zur Sturzerkennung, ermöglichen es insbesondere älteren Menschen, länger selbstständig in ihrer häuslichen Umgebung zu leben. Diese assistierenden Gesundheitstechnologien sowie die Unfall- und Notfallinformatik gehören zu den Forschungsbereichen des PLRI. Die Unfall und Notfallinformatik verknüpft elektronische Gesundheitsdaten mit sensorischen Daten aus der Umgebung eines Menschen – z.B. mit einer Beschleunigungssensorik im Fahrzeug oder im Sturzhelm –, um Unfälle zu erkennen, medizinische Notfälle vorherzusagen, zu vermeiden oder deren Folgen zu reduzieren.

In diesen Forschungsbereichen werden Techniken eingesetzt, die biomedizinische Signale oder Bilder des menschlichen Körpers aufzeichnen, z.B. die Herzschlagfrequenz oder die Körpertemperatur. In seinem Biosignallabor entwickelt und testet das PLRI Methoden, die solche Signale aufnehmen, aufbereiten und analysieren. Die Qualität der in der Wohnung, im Fahrzeug oder direkt am Körper eines Patienten aufgenommenen Daten ist im Vergleich zu den im Krankenhaus oder beim Arzt gewonnen Daten jedoch zwangsläufig geringer – das erschwert ihre Verarbeitung. Besondere Herausforderungen liegen daher in der zuverlässigen Datenerhebung unter nicht standardisierten Bedingungen, ihrer sicheren Übertragung und ihrer automatisierten Analyse.

Im Rahmen des gemeinsamen Lehr- und Schulungsprogramms von HiGHmed hat das PLRI das E-Learning-Modul „Health-Enabling Technologies and Data“ entwickelt. In diesem Modul lernen die Studierenden die genannten Schwierigkeiten und Herausforderung zu verstehen und zu lösen.

Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik

Videos

Die Medizininformatik-Initiative des BMBF – Daten gemeinsam nutzen

Mit rund 160 Millionen Euro fördert das BMBF von 2018 bis 2021 die digitale Vernetzung von Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen. Der Animationsfilm zeigt, wie die Medizininformatik dazu beitragen wird, Krankheiten besser zu verstehen und wirkungsvoller zu behandeln. © BMBF


Medizininformatik: Ein Schatz, den es zu heben gilt

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) zeigt schon heute, wie die Digitalisierung die medizinische Forschung stark verändert. Hier sucht man mithilfe von Datenanalysen nach Wirkstoffen gegen Alzheimer oder Parkinson. © BMBF


So funktioniert die Einwilligung zur Datennutzung für die medizinische Forschung

Voraussetzung für das Forschen mit Daten ist die informierte Einwilligung der Patientinnen und Patienten in die Nutzung ihrer Daten. Wie funktioniert das genau? Wie lange werden die Daten gespeichert und wer darf sie nutzen? Wie wird der Datenschutz sichergestellt und was passiert bei einem Widerruf? © BMBF