Medizininformatik in Deutschland

Universität Leipzig
Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE)

Konsortialführer im Konsortium SMITH

Der Direktor des Instituts für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE), Prof. Markus Löffler, leitet das SMITH-Konsortium. Das Institut verfügt über exzellente Expertisen in den Bereichen Bioinformatik und klinische Studien. Das IMISE-Team entwickelt technische Lösungen, mit denen die Gesundheitsforschung klinische Daten von Patientinnen und Patienten für spezielle Fragestellungen wissenschaftlich auswerten kann. So können z.B. Risikokonstellationen aufgedeckt und den Behandelnden gemeldet werden, damit sie Patientinnen und Patienten gezielter und wirkungsvoller behandeln können. Datenanalysen helfen auch, geeignete Patientinnen und Patienten für klinische Studien zu identifizieren und ihnen die Teilnahme daran anzubieten.
All dies erfordert spezifische IT-Lösungen, welche die jeweils relevanten Daten aus Krankenhausinformationssystemen extrahieren, klassifizieren und mit auszulösenden Aktionen verbinden. Das erfordert u.a. die automatische sprachliche Analyse von medizinischen Texten. Auf diesem Gebiet hat die Arbeitsgruppe von Prof. Löffler mit dem auf solche Analysen spezialisierten „Jena University Language & Information Engineering Lab“ (JULIE Lab der Friedrich-Schiller-Universität Jena) zusammengearbeitet. Der Schutz und die Sicherheit der Daten spielen dabei eine zentrale Rolle.

Der Universität Leipzig beteiligt sich – zusammen mit anderen Partnern der Medizininformatik-Initiative – an folgendem Anwendungsfall:

  • Arzneimittelwechselwirkungen: Innovative IT-Lösungen tragen dazu bei, die Arzneimittelsicherheit und Arzneimitteltherapien zu optimieren. Stationsapotheken können so riskante Wirkstoffkombinationen frühzeitig erkennen und Betroffene besser vor unerwünschten Nebenwirkungen geschützt werden.

Um Ärztinnen und Ärzte sowie Studierende auf eine digitale Zukunft vorzubereiten, in der die Nutzung wachsender Datenwelten eine Schlüsselrolle für das Patientenwohl spielen wird, hat SMITH neue Studien- und Qualifizierungsmöglichkeiten geschaffen. In enger Abstimmung mit weiteren Partnern der Medizininformatik-Initiative hat die Universität Leipzig den neuen Studiengang „Biomedizinische und Gesundheitsinformatik“ (Biomedical and Health Informatics) etabliert.

Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE)

Videos

Die Medizininformatik-Initiative des BMBF – Daten gemeinsam nutzen

Mit rund 160 Millionen Euro fördert das BMBF von 2018 bis 2021 die digitale Vernetzung von Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen. Der Animationsfilm zeigt, wie die Medizininformatik dazu beitragen wird, Krankheiten besser zu verstehen und wirkungsvoller zu behandeln. © BMBF


Medizininformatik: Ein Schatz, den es zu heben gilt

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) zeigt schon heute, wie die Digitalisierung die medizinische Forschung stark verändert. Hier sucht man mithilfe von Datenanalysen nach Wirkstoffen gegen Alzheimer oder Parkinson. © BMBF


So funktioniert die Einwilligung zur Datennutzung für die medizinische Forschung

Voraussetzung für das Forschen mit Daten ist die informierte Einwilligung der Patientinnen und Patienten in die Nutzung ihrer Daten. Wie funktioniert das genau? Wie lange werden die Daten gespeichert und wer darf sie nutzen? Wie wird der Datenschutz sichergestellt und was passiert bei einem Widerruf? © BMBF