Schlafmedizin
Oft bleiben die typischen Symptome einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) – unregelmäßiges und lautes Schnarchen – unentdeckt. Etwa bei Menschen, die allein leben oder deren Partner einen guten Schlaf haben. Um die Erkrankung besser zu erkennen, wollen Forschende die Patientendaten von Krankenhausaufenthalten analysieren. Denn die dort erfassten Routinedaten – z. B. Blutdruck, Herzfrequenz oder Sauerstoffsättigung des Blutes – können auf OSA-Erkrankungen und -Risiken hinweisen. Das ist besonders bei Patientinnen für eine verbesserte Diagnostik wichtig. Öfter als männliche Betroffene leiden sie unter morgendlichen Kopfschmerzen oder Depressionen – Symptome und Folgeerkrankungen, deren Zusammenhang mit nächtlichen Atempausen oft übersehen wird.
OSA ist eine chronische Erkrankung, die über lange Zeiträume behandelt werden muss. Eine kleine Maske verhindert die gefährlichen Atempausen, indem sie die Atemwege während des Schlafs durch leichten Überdruck offenhält. Um bestmögliche Therapieerfolge erzielen zu können, müssen alle beteiligten Ärztinnen und Ärzte ihre Informationen teilen und gemeinsam auswerten. Hierzu werden beispielsweise Daten aus dem Krankenhaus und Atemmessungen im häuslichen Schlafumfeld sowie Ergebnisse aus dem Schlaflabor genutzt. Ebenso wichtig sind Einschätzungen der Betroffenen zur Erholsamkeit ihres Schlafes und zu ihrer Lebensqualität. Erst die Analyse all dieser Informationen ergibt ein Gesamtbild der Erkrankung, das es den Behandelnden ermöglicht, die bestmögliche Therapie individuell maßzuschneidern.
Dafür schafft die die Medizininformatik-Initiative die Grundlagen. Sie harmonisiert alle relevanten Daten, führt sie zusammen und entwickelt neuartige Analysewerkzeuge. Künstliche Intelligenz soll den Forschenden helfen, Ursachen und Spätfolgen der OSA besser zu verstehen. Patientinnen und Patienten können dabei über Forschungsfragen mitentscheiden, sich in die Planung von Studien einbringen und deren Ergebnisse gemeinsam mit den Forschenden bewerten. An diesem Anwendungsfall beteiligen sich zahlreiche Partner der Medizininformatik-Initiative.
Somnolink – Diagnose, Behandlung und Therapietreue bei obstruktiver Schlafapnoe verbessern
Standorte
Charité Berlin
Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
TU Dresden
Universitätsmedizin Essen
Universitätsklinikum Regensburg
Universitätsmedizin Göttingen