Medizininformatik in Deutschland

Augenheilkunde

Der Mensch ist ein visuelles Wesen – und Sehkraft ist von großer Bedeutung für seine Lebensqualität. Die Medizininformatik-Initiative will die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um die Sehkraft von Menschen mit schweren Augenerkrankungen zu erhalten und zu verbessern.
In Deutschland erblinden jährlich etwa 10.000 Personen. Mehr als die Hälfte aller Fälle verursachen die altersbedingte Makuladegeneration sowie eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus, die diabetische Retinopathie. Zur Behandlung beider Erkrankungen injizieren Ärztinnen und Ärzte den Betroffenen Medikamente direkt in den sogenannten Glaskörper des Auges. Diese Injektionen können, je nach Schweregrad der Erkrankung, in fest definierten oder in variablen Zeitintervallen erfolgen. Die verschiedenen Behandlungsmuster variieren von Uniklinik zu Uniklinik. Doch welche Therapie ist für welche erkrankte Person die beste? Um das herauszufinden, analysieren Forschende klinische Daten, Netzhautbilder, Therapiemuster und -ergebnisse. Mithilfe Künstlicher Intelligenz wollen sie bislang unerkannte Zusammenhänge aufspüren und die Augenheilkunde stärker personalisieren.
Für dieses Ziel wird ein Online-Dashboard (engl. „Armaturenbrett“) an jedem Standort eingeführt, welches Forschende durch die Darstellung der Daten aus den Datenintegrationszentren bei der Entwicklung von Forschungsfragen unterstützt. Das Dashboard verbindet bisher voneinander getrennte IT-Systeme und visualisiert standortübergreifende Daten.
In diesem Anwendungsfall arbeiten zahlreiche Standorte der Medizininformatik-Initiative zusammen.

„Behandlung“ von Augenerkrankungen mit interoperabler medizinischer Informatik

Homepage Projekt "EyeMatics"

Standorte

Eberhard Karls Universität Tübingen
Klinikum Chemnitz
TU Dresden
Universitätsmedizin Greifswald
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Universitätsklinikum Aachen
Universitätsklinikum Leipzig
Universität Münster

Videos

DIFUTURE: Multiple Sklerose - Patientendaten nutzen, Therapien optimieren


HiGHmed: Herzschwäche besser behandeln – Betroffene als Forschungspartner


MIRACUM: Gemeinsam gegen COPD und Asthma


SMITH: Digitale Assistenz am Krankenbett


Die Medizininformatik-Initiative des BMBF – erklärt in 3 ½ min

Mit rund 160 Millionen Euro fördert das BMBF von 2018 bis 2021 die digitale Vernetzung von Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen. Der Animationsfilm zeigt, wie die Medizininformatik dazu beitragen wird, Krankheiten besser zu verstehen und wirkungsvoller zu behandeln. © BMBF


So funktioniert die Ein­willigung zur Daten­nutzung für die medizinische Forschung

Voraussetzung für das Forschen mit Daten ist die informierte Einwilligung der Patientinnen und Patienten in die Nutzung ihrer Daten. Wie funktioniert das genau? Wie lange werden die Daten gespeichert und wer darf sie nutzen? Wie wird der Datenschutz sichergestellt und was passiert bei einem Widerruf? © BMBF

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