Medizininformatik in Deutschland

Patientenzentrierte Forschung

Um den selbst wahrgenommenen Gesundheitszustand stärker in den Fokus ihrer medizinischen Versorgung zu stellen, wollen die deutschen Universitätskliniken ihre Patientinnen und Patienten in Zukunft systematisch befragen. Auch nach dem Krankenhausaufenthalt oder zwischen Terminen vor Ort sollen Befragungen der Patientinnen und Patienten erfolgen. Krankenhausärztinnen und -ärzte behalten auch im Blick, wie es den Menschen nach ihrer Entlassung geht. So können sie gesundheitliche Risiken früher erkennen, Behandlungen rechtzeitig anpassen und Krankenhauseinweisungen gezielt vorbeugen.
Die von der Diagnostik bis hin zur Therapie erhobenen Daten führt die Medizininformatik-Initiative mit weiteren klinischen Informationen zusammen. Die wissenschaftliche Analyse dieses Datenschatzes soll helfen, Therapien weiter zu personalisieren und so die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern oder zu erhalten. Das Projekt soll auch zeigen, ob und in welchem Umfang die Erfassung des subjektiven Gesundheitszustands zu Veränderungen führt, die Therapieerfolge in der Praxis verbessern können.

Den Mehrwert der Erfassung des subjektiven Gesundheitszustands für die Patientinnen und Patienten wollen die Forschenden an drei Fallbeispielen aufzeigen:
• Behandlung von dauerhaften körperlichen Beschwerden unklaren Ursprungs
• Versorgung von Personen nach einer Nierentransplantation
• Therapie der Anorexia Nervosa (Magersucht)

Durch diese Auswahl können Forschende den Erfolg des Projektes in ganz unterschiedlichen Situationen testen: bei jungen und älteren Menschen mit psychischen und körperlichen Erkrankungen sowie bei häufigen und weniger häufigen Krankheitsbildern. Zahlreiche Partner der Medizininformatik-Initiative arbeiten in diesem Projekt zusammen.

PCOR-MII – Patient-Centered Outcomes Research in der Medizininformatik-Initiative | Medizininformatik-Initiative

Standorte

Charité Berlin
Eberhard Karls Universität Tübingen
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und Universitätsklinikum Erlangen
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Medizinische Hochschule Hannover
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Universitätsmedizin Essen
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Universitätsklinikum Heidelberg und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
Universität Münster
Universitätsklinikum Würzburg und Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Videos

DIFUTURE: Multiple Sklerose - Patientendaten nutzen, Therapien optimieren


HiGHmed: Herzschwäche besser behandeln – Betroffene als Forschungspartner


MIRACUM: Gemeinsam gegen COPD und Asthma


SMITH: Digitale Assistenz am Krankenbett


Die Medizininformatik-Initiative des BMBF – erklärt in 3 ½ min

Mit rund 160 Millionen Euro fördert das BMBF von 2018 bis 2021 die digitale Vernetzung von Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen. Der Animationsfilm zeigt, wie die Medizininformatik dazu beitragen wird, Krankheiten besser zu verstehen und wirkungsvoller zu behandeln. © BMBF


So funktioniert die Ein­willigung zur Daten­nutzung für die medizinische Forschung

Voraussetzung für das Forschen mit Daten ist die informierte Einwilligung der Patientinnen und Patienten in die Nutzung ihrer Daten. Wie funktioniert das genau? Wie lange werden die Daten gespeichert und wer darf sie nutzen? Wie wird der Datenschutz sichergestellt und was passiert bei einem Widerruf? © BMBF

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