Medizininformatik in Deutschland

Kardiologie

Im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat die Gesundheitsforschung bereits große Erfolge erzielt. Trotz dieser Fortschritte zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den drei häufigsten Todesursachen in Deutschland. Mehrere Projekte der Medizininformatik-Initiative widmen sich dieser Herausforderung.

Gesundheitsrisiken personalisiert bewerten

Moderne IT-Verfahren führen komplexe Biosignale (z.B. EKG-Daten) mit strukturierten und standardisierten klinischen Routinedaten (z.B. Blutdruckwerten, Medikationen) zu einem Datenschatz zusammen. Dessen Analyse soll Ärztinnen und Ärzten helfen, Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen präziser zu erkennen, ihnen gezielt vorzubeugen und die personalisierte Herz-Kreislauf-Medizin zu stärken.

Medizininformatik-Initiative: ACRIBiS – Personalisierte Risikobewertungen für Herz-Kreislauferkrankungen

Risikopatienten mit Herzinsuffizienz besser versorgen

Die medizinische Versorgung von Menschen mit Herzinsuffizienz verbessert sich stetig. Dennoch sind die Prognosen oft weiterhin schlecht. Trotz guter medizinischer Versorgung verschlechtert sich die Lebensqualität vieler Patientinnen und Patienten. Wiederholte Krankenhausaufenthalte sind die Folge. Um besser beurteilen zu können, ob eine Person zu dieser Risikogruppe gehört, nutzt die Medizininformatik-Initiative mobile und implantierbare Sensoren. Sie können wichtige Daten zur Herzgesundheit der Patientinnen und Patienten – auch jenseits der Praxen und Kliniken – sammeln und an die behandelnden Ärztinnen und Ärzte übermitteln. Die Daten helfen ihnen, negative Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und Krankenhausaufenthalten gezielt vorzubeugen – für eine bessere Lebensqualität und eine höhere Lebenserwartung der Betroffenen. Das BMBF förderte diesen Anwendungsfall bis Ende 2023.

Film zum HiGHmed-Anwendungsfall: Herzschwäche besser behandeln
Medizininformatik-Initiative: Use Case Kardiologie

Standorte

Ada Health GmbH
Universität Freiburg und Universitätsklinikum Freiburg
Charité Berlin
Thiem-Research GmbH
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Medizinische Hochschule Hannover
Siemens Healthcare GmbH
TU Dresden
Universitätsmedizin Essen
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Universitätsmedizin Göttingen
Universität Ulm
Universitätsklinikum Bonn, Exzellenzuniversität Bonn
Universitätsklinikum Heidelberg und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Universität Münster
Universitätsklinikum Würzburg und Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Videos

DIFUTURE: Multiple Sklerose - Patientendaten nutzen, Therapien optimieren


HiGHmed: Herzschwäche besser behandeln – Betroffene als Forschungspartner


MIRACUM: Gemeinsam gegen COPD und Asthma


SMITH: Digitale Assistenz am Krankenbett


Die Medizininformatik-Initiative des BMBF – erklärt in 3 ½ min

Mit rund 160 Millionen Euro fördert das BMBF von 2018 bis 2021 die digitale Vernetzung von Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen. Der Animationsfilm zeigt, wie die Medizininformatik dazu beitragen wird, Krankheiten besser zu verstehen und wirkungsvoller zu behandeln. © BMBF


So funktioniert die Ein­willigung zur Daten­nutzung für die medizinische Forschung

Voraussetzung für das Forschen mit Daten ist die informierte Einwilligung der Patientinnen und Patienten in die Nutzung ihrer Daten. Wie funktioniert das genau? Wie lange werden die Daten gespeichert und wer darf sie nutzen? Wie wird der Datenschutz sichergestellt und was passiert bei einem Widerruf? © BMBF